Faxen ist in Österreich noch in vielen Branchen üblich
Das österreichische Internetportal Futurezone wollte es im September 2021 genauer wissen und hat bei der Regulierungsbehörde RTR sowie beim Mobilfunkbetreiber A1 angefragt, wie viele Faxgeräte noch im Umlauf sind bzw. wie viele Faxe hierzulande noch versendet werden. Allerdings ohne Erfolg, denn beide Organisationen trennen bei ihren Erhebungen nicht zwischen Telefonaten und Faxen. Beides läuft schließlich über Festnetzleitungen. Häufig anzutreffen ist diese ursprünglich aus dem 19. Jahrhundert stammende Technologie noch in Ämtern, Apotheken, der Pharmabranche, bei Ärzten, Rechtsanwälten und unter anderem auch bei vielen kleineren oder auch größeren Gewerbebetrieben.
Elektronischer Datenaustausch (EDI) ist auf dem Vormarsch
Um genau zu sein, ist nicht nur das Hantieren mit dieser veralteten Technologie ziemlich umständlich, sondern auch punkto Datenschutz recht problematisch. Vor allem weil gar nicht so selten auch sensible und/oder personenbezogene Daten im Spiel sind. Angefangen von Geschäftsinterna bis hin zu Patienten- und Klienten-Daten. Vom Papierverbrauch einmal abgesehen.
Darüber hinaus haben diese Medienbrüche an sich, dass Schriftstücke keine strukturierten – sprich maschinenlesbaren – Daten enthalten. Schickt der eine Geschäftspartner beispielsweise dem anderen eine Bestellung per Fax und müssen Daten erst wieder manuell erfasst werden, um daraus weitere Dokumente, wie Lieferscheine oder Rechnungen erstellen zu können. Diese Datenerfassung ist nicht nur mühsam, sondern natürlich auch fehleranfällig.
Daten aus Deutschland lassen Rückschlüsse auf Österreich zu
Bei wie vielen österreichischen Unternehmen das Faxen tatsächlich noch üblich ist, lässt sich anhand einer laufend erhobenen Studie vom Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche (Bitkom) erahnen. Die Verhaltensweisen beim „großen Bruder“ Deutschland sind ja oft sehr ähnlich. Demnach gewinnt die digitale Kommunikation zwar stetig weiter an Bedeutung, aber auch im Jahr 2021 nutzten noch 43 Prozent der befragten Unternehmen entweder „häufig“ oder sogar „sehr häufig“ ein Fax. Befragt wurden nicht etwa Kleinbetriebe oder gar Einmannbetriebe, wie man vielleicht vermuten könnte, sondern Betriebe ab 20 Mitarbeiter:innen.
In Deutschland nutzten im Jahr 2021 noch immer 43 Prozent der Unternehmen „häufig“ oder „sehr häufig“ ein Fax (s. Bitkom Research 2021 Seite 5).